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21. Oktober 2009, 20 Uhr

 

verhört? | Komponisten im Gespräch | Rudi Spring | im Gespräch mit Miriam Stumpfe | Schicht um Schicht = Musikgeschichte ?
mit Salome Kammer – Gesang, Jessica Kuhn – Cello, Birgit Stolzenburg – Naturtonhackbrett
   
 

 

   
 

Originalwerk, Verarbeitendes Werk, Bearbeitung: im Schaffen des Münchner Komponisten Rudi Spring schillern die Zuordnungen und fließen ineinander. Es vergeht kein Tag ohne intensive Begegnung und schöpferische Auseinandersetzung mit der musikalischen Tradition, denn Rudi Spring ist auch Pianist – ein ausgezeichneter und permanent aktiver, sei es als Solist, Kammermusiker oder Liedbegleiter. Sein Repertoire reicht von ca. 1720 bis 1945, eine weite Zeitspanne. Dem dort herrschenden 12-temperierten (Tasten-)Tonsystem versucht der Komponist Rudi Spring konsequent immer wieder eine Musik entgegenzusetzen, die mit dem mikrotonalen Reservoir der Naturtonreihe korrespondiert: ein Kontrapunkt – auch das ein mögliches Motto dieses Gesprächskonzertes.

Salome Kammer – Gesang
Jessica Kuhn – Cello
Birgit Stolzenburg – Naturtonhackbrett

Live gespielt werden u.a.
Neumondgesichte – Eine Folge deutscher Volkslieder (2008)
Telemann-Variationen für Violoncello und Klavier (2005)
„In der Löwengrube“ für Violoncello solo (2000)
5 Invokationen für Naturtonhackbrett (1989 – 96)

 

 

   
  Eintritt: Euro 10,- / 7,- erm.
Reservierung: 089/18910788
 

 

 

eine Kooperation mit der Münchner Gesellschaft für Neue Musik, MGNM

   
   
   
 

Rudi Spring, ersten Klavier- und Kompositionsunterricht erhielt Rudi Spring ab 1971 von Alfred Kuppelmayer (1918–1977). 1978 begann er in Bregenz ein Kammermusikstudium bei Heinrich Schiff, mit dem er auch als Duo-Partner und Komponist zusammenarbeitete. An der Musikhochschule München studierte er 1981-86 Komposition bei Wilhelm Killmayer und Heinz Winbeck sowie Klavier bei Karl-Hermann Mrongovius. 1987 wurde er Lehrbeauftragter der Hochschule, zunächst für Korrepetition, später für Gehörbildung, Analyse und Tonsystematik (anknüpfend an Hermann Pfrogners Interesse für nicht-temperierte Stimmungen). Seit 1999 ist er Dozent für Liedgestaltung.

   
  Salome Kammer studierte von 1977 bis 1984 Musik mit Hauptfach Violoncello (u.a. bei Maria Kliegel und Janos Starker in Essen). 1983 wurde sie als Schauspielerin an die Städtischen Bühnen in Heidelberg engagiert, wo sie 5 Jahre lang in zahleichen Rollen in den Bereichen Sprechtheater, Musical, Operette und Jugendtheater auftrat. 1988 zog sie nach München, um die Dreharbeiten zu dem Film-Epos "Die zweite Heimat" von Edgar Reitz zu beginnen. In dieser Zeit begann sie, ihre Stimme auszubilden, und seit 1990 ist sie in Konzerten für Neue Musik als Vokalsolistin zu hören. In "Heimat 3", das 2004 bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig uraufgeführt und im Anschluß von der ARD ausgestrahlt wurde, zeigte Salome Kammer in der Rolle der Clarissa alle Facetten ihres Könnens.
Salome Kammers Repertoire kann nicht in Sparten und Fächer eingeordnet werden. Es umfaßt Avantgarde-Gesang und virtuose Stimmexperimente, klassisches Melodrama, Liederabende, Dada-Lyrik, Jazzgesang oder Broadwaysongs. Zahlreiche Werke der neuen Musik hat Salome Kammer international uraufgeführt. Komponisten im In- und Ausland, darunter Helmut Oehring, Wolfgang Rihm, Isabel Mundry, Bernhard Lang, Peter Eötvös oder Jörg Widmann schreiben Stücke für die Künstlerin. Ihr weitgefächertes Repertoire umfaßt Klassiker der Moderne wie Schönbergs Pierrot Lunaire, Die sieben Todsünden von Weill, La fabricca illuminata von Nono sowie Werke von so unterschiedlichen Komponisten wie Cage, Berio, Zender, Aperghis und Kurtag, aber auch Liederabende und die Rolle der "Eliza Doolittle" in My Fair Lady. Zusammen mit dem Komponisten und Pianisten Peter Ludwig ist sie seit vielen Jahren mit dem Programm "Chanson bizarre" auf renommierten Kabarettbühnen zu hören.
Salome Kammer unterrichtet Aufführungspraxis neuer Musik für Gesang an der Münchner Musikhochschule. Zahlreiche Rundfunk-und CD-Produktionen dokumentieren ihr künstlerisches Schaffen.
   
  Birgit Stolzenburg, 1959 in Tegernsee geboren, studierte Hackbrett (Karl-Heinz Schickhaus), Blockflöte (Hermann Elsner) und Gitarre (Sepp Hornsteiner) am Richard-Strauss-Konservatorium München, wo sie von 1990-2007 als Dozentin für Hackbrett und Salterio arbeitete. Seit 2008 ist sie Dozentin an der Hochschule für Musik und Theater München. Die intensive Beschäftigung mit den vielfältigen künstlerischen Aspekten des Hackbretts macht sie zu einer Pionierin in der Weiterentwicklung auf historischem sowie auf zeitgenössischem Gebiet. Sie regte Komponisten an, für Hackbrett zu schreiben und trat beim Rheinhessischen Musikfestival und bei musica viva auf, und spielte in Orchesterwerken am Gärtnerplatztheater München und den Opernhäusern Halle und Kiel.  Birgit Stolzenburg machte Aufnahmen für den Bayerischen Rundfunk, den Österreichischen Rundfunk und den Rundfunk Toronto. Konzerte und Tourneen führten sie durch Europa, Albanien, Zentralasien, Kanada und Japan. Sie spielt Werke zeitgenössischer Musik, Alter Musik und Volksmusik auf CD ein.  In Zusammenarbeit mit dem Instrumentenbauer Reinhard Hoppe initiierte sie den Nachbau eines italienischen Salterios des 18. Jahrhunderts. Seit 1990 konzertiert sie auf dem Salterio, vornehmlich mit Sepp Hornsteiner, und veröffentlicht Urtextausgaben originaler Salterioliteratur, darunter Werke von Antonio Vivaldi und Niccolò Jommelli.